Viele Friseure sind zunehmend zurückhaltend, wenn es darum geht, Kinderhaarschnitte anzunehmen. Dies liegt jedoch nicht daran, dass sie grundsätzlich etwas gegen ihre kleinen Kunden haben. Die Gründe dafür sind vielmehr die folgenden:
1. Preisgestaltung
Die Diskussion über den Preis eines Kinderhaarschnitts ist anhaltend. Oft wird argumentiert, dass ein Kinderkopf kleiner ist und der Haarschnitt daher weniger Zeit in Anspruch nehmen sollte.
Dies ist ein Irrtum. Bei Kindern kann ein Haarschnitt nicht „mal eben“ erledigt werden. Aufgrund der vielen Gefahrenquellen, wie scharfen Scheren, ist Vorsicht geboten. Kinder bewegen sich häufiger und unvorhersehbarer als Erwachsene, was die Arbeit des Friseurs erschwert und mehr Zeit in Anspruch nimmt.
2. Akkurater Haarschnitt
Ein sorgfältiger Haarschnitt erfordert bei einem Kind ebenso viel Präzision und Zeit wie bei einem Erwachsenen. Die abgeteilten Passés werden genauso sorgfältig geschnitten, und die Dauer der Frisur ist ähnlich. Daher ist es gerechtfertigt, dass der Preis für einen Kinderhaarschnitt dem eines Erwachsenenhaarschnitts entspricht, da Friseure nach Minuten bezahlt werden.
Ein Vergleich: Ein Maler berechnet für zwei Räume gleicher Größe denselben Preis, unabhängig davon, ob sie als Kinderzimmer oder Schlafzimmer genutzt werden. Es zählen der Aufwand, die Anfahrt und die Quadratmeterzahl.
Ein guter Tipp: Ein präziser Schnitt hält auch bei Kindern länger, was auf lange Sicht Zeit und Geld spart, da weniger häufige Besuche beim Friseur nötig sind.
3. Eltern als Herausforderung
Das eigentliche Problem sind oft nicht die Kinder, sondern die Eltern. Manche mischen sich zu sehr ein, lenken das Kind (und den Friseur) ab oder kümmern sich nicht genügend um das Kind während des Haarschnitts. Es kommt auch vor, dass Eltern nach dem Haarschnitt noch Änderungen wünschen, sodass der Friseur erneut von vorne beginnen muss.
Diese Herausforderungen machen Kinderhaarschnitte für Friseure anspruchsvoller und erklären, warum viele sich weniger gerne dieser Aufgabe widmen.